Eines der aktuellsten Themen unserer Zeit ist der richtige Umgang mit Zeit. Diese Frage war aber auch vor zweitausend Jahren im Zusammenhang mit einer guten Lebensführung schon aktuell.
Der berühmte Philosoph Seneca hat sich z.B. mit dem richtigen Umgang mit der Zeit beschäftigt:
Oder er sagt:
Warum ist der richtige Umgang mit der Zeit so wichtig? Weil wir nur eine bestimmte Zeit zur Verfügung haben! Zeit kann man nicht sparen wie Geld, man kann die Zeit nicht auf ein Konto tragen und abheben, wenn man etwas mehr davon braucht. Die Zeit vergeht unaufhaltsam. Wenn wir Zeit verschwenden, dann können wir dies nicht mehr aufholen, wie wir es zum Beispiel mit Geld machen könnten. Die Zeit ist ein Ausdruck des unerbittlichen Gesetzes, dem unser Leben in der physischen Welt unterworfen ist. Wir können uns nicht dagegen auflehnen. Es ist eines von den Dingen, die nicht in unserer Macht stehen, wie der Stoiker Epiktetus sagte. Das Vergehen der Zeit können wir nicht ändern, wohl aber unsere Einstellung dazu bzw. unsere Verwendung der Zeit. Das steht in unserer Macht. In einem Managerbuch steht:
Um Zeit effizient ausnützen zu können, ist es empfehlenswert, Zeitpläne aufzustellen und alle Aktivitäten in eine Zeit-Management-Matrix mit vier verschiedenen Kategorien – Quadrant I bis IV – einzuteilen. Daraus lassen sich dann jene Aktivitäten erkennen, die wichtig, nicht wichtig, dringend oder nicht dringend sind, denen man entsprechende Zeiträume zugestehen kann.
Man muss sich Rechenschaft über die Dauer seiner Aktivitäten und Handlungen ablegen. Am besten, man schätzt vor Beginn einer Tätigkeit ab, wie lange sie dauern wird. Dann gibt man noch einmal die Hälfte der geplanten Zeit dazu – so hat man dann eine realistische und nicht eine idealistische Zeitplanung. Wir nehmen uns meistens viel mehr vor als wir erledigen können; deshalb ist es wichtig, „Zeitpolster“ einzuplanen. Wenn wir unseren Tag minutiös planen, werden wir sicherlich nicht alles schaffen. Sinnvolles Zeitmanagement besteht darin, nur die Hälfte seiner Zeit genau zu verplanen, die andere Hälfte muss man für unvorhergesehene Ereignisse frei halten. Wenn dann Zeit übrig bleibt, können wir immer noch eine Sache zusätzlich erledigen. Wenn wir z.B. beobachten, wie viel Zeit wir mit wichtigen und dringenden Tätigkeiten verbringen und wie wenig mit wichtigen und nicht dringenden, können wir die Planung zugunsten der zweiten Kategorie ändern und werden feststellen, dass wir – bei erfolgreicher Umsetzung – damit den Zeitaufwand für dringende wichtige Aktivitäten reduzieren und „geplanter“ bzw. „geordneter“ durchs Leben gehen.
Am Abend sollten wir den vergangenen Tag rekapitulieren. Dies dient dazu zu kontrollieren, welche Dinge man erledigt hat und welche auf den nächsten Tag verschoben werden müssen. Das macht man am besten schriftlich. Und nicht nur die Erledigung der geplanten Dinge sollten wir überprüfen, sondern die Qualität des vergangenen „Alltags“ an sich.
Der einzelne Tag muss erfüllt sein, um das ganze Leben richtig ausnützen zu können. So muss man sich bei der Tagesrückschau fragen, welche Dinge man gut und welche man schlecht gemacht hat, welche Fehler man im Umgang mit den Mitmenschen gemacht hat, wo man Erfolge zu verzeichnen hat und vor allem: ob man seiner geistigen Ebene auch die ihr zustehende geistige Nahrung gegeben hat!
Wenn wir wirklich aus dem Leben für das Leben lernen wollen, sollten wir eine tägliche abendliche Selbstkontrolle durchführen. So werden wir uns unserer selbst viel mehr bewusst und können eine kontinuierliche Arbeit der Selbsterkenntnis leisten. Ein Grundsatz für die Kunst der Lebensführung ist auch: Regelmäßige Reflektion, Überprüfung, Selbstkontrolle. Hier sei der Stoiker und Philosophenkaiser Marc Aurel mit folgenden Worten zitiert:
Und jetzt kommt die Praxis… Zeitmanagement gehört zur sogenannten Kunst der Lebensführung. Über Zeitmanagement, aber auch die Kunst der Lebensführung – hin zu einem glücklichen erfüllten Leben im Einklang mit der Umwelt – kann man das ganze Leben lang nachdenken und schreiben. Das Wichtigste ist jedoch, aktiv zu sein! Gehen wir an die Arbeit!
Abschließend möchte ich einige Sätze aus dem „Desiderata“ zitieren, die uns dazu die nötige Motivation veranschaulichen:
Deshalb lebe in Frieden mit Gott, für was immer du ihn halten und was immer deine Arbeit und dein Streben sein mögen in der lärmerfüllten Verwirrung des Lebens. Halte Frieden mit deiner Seele. Trotz aller Täuschungen, Plackereien und aller zerbrochener Träume ist es noch immer eine wunderbare Welt. (…) Sei bedacht. Strebe danach, glücklich zu sein.“
Covey, Stephen R.: Die sieben Wege zur Effektivität, Campus 1994
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